Chew Herstellung

Vorweg: Es gibt eine Vielzahl von Variationen zu dem unten beschriebenen Prozess. Es gibt, wie ich selbst schon erleben durfte, vor allem in den USA kleine (manchmal sogar legale 😉 ) Manufakturen die noch etliche Zwischenschritte gehen, ungewöhnliche Tabaksorten benutzen oder manche Prozesse völlig „unkonventionell“ angehen, nach Rezepten die schon uralt sind. 


 

Kautabak, Chew, Loose leaf chew oder einfach „loose leaf“ genannt ist der Kautabak den wir unter anderem aus zahlreichen Westernfilmen kennen. Er besteht in der Hauptsache aus sehr grob zerkleinerten Tabakblättern.

Ausgangsmaterial sind in der Regel grobe, stark Nikotinhaltige Tabake wie unter anderem zum Beispiel Kentucky, Geudertheimer, Pereg, Pergeu aber auch Rot Front-Korso und Burley.

Die Tabakpflanze wird recht früh beschnitten, man spricht hier vom „tiefen Köpfen“ und „Geizen“. Dabei wird die an der Pflanze entstehende Blüte sofort nach dem erscheinen mit samt einiger Blätter darunter Abgeschnitten (Köpfen). Es entstehen so etliche Seitentriebe mit Blüten, die wiederum abgeschnitten werden (Geizen). 
So kann die Pflanze ihre Energie anstatt in die Blüten in das Blattwachstum stecken und man erhält eine höhere Blattqualität mehr ertrag und „fettere“ Blätter.

In der Regel werden die geernteten Tabakblätter (selten sogar die ganze Tabakpflanze) einige Zeit kühl und trocken gelagert und dann zur Trocknung über schwelendem Holz, oft über einige Wochen, geräuchert. Als Räucherholz kann hier von Buche über Eiche bis Fichte vieles zum Einsatz kommen, meist wird jedoch Hartholz zur Feuertrocknung verwendet. 
Durch das Trocknen über dem Feuer bekommt der Tabak nicht nur ein ganz eigenes Aroma, er wird auch ledriger und fester, was den späteren Verarbeitungsprozess erleichtert und ideal ist für einen Tabak der später gekaut werden soll.

Anschließend gehen die Blätter in die Fermentation und danach in die Reifelagerung. Wie oft Fermentiert wird (bei Kautabak in der Regel nur einmal) und wie lange die Reifelagerung dauert ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und hängt auch vom gewünschten Endprodukt ab. Für die Reifelagerung wird der Tabak traditionell bei einem Feuchtigkeitsgehalt von ca 8-12%  in luftdichte Holzfässer gepresst.

Erst danach kann der Tabak in verschiedene Soßen eingelegt werden um dem Kautabak seinen endgültigen Geschmack zu verleihen. Nach der Soßierung müssen die Tabakblätter natürlich wieder getrocknet werden.
Danach werden die Blätter oft zu einem langen Seil versponnen oder zusammengepresst. So können auch Tabakschnecken oder einiges mehr produziert werden. Für den loose leaf werden diese Stücke entweder wieder zerrupft oder man verzichtet ganz auf das Verspinnen oder Pressen im vorherigen Schritt.